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MINT-Mentoring für Schülerinnen und Young Professionals: Wie eine Mentorin den IT-Nachwuchs unterstützt

Capgemini Karriere
27. Nov. 2018

Der Nachwuchs begeistert sich verstärkt für eine Karriere in der IT – darunter auch immer mehr Frauen. Mentoring-Programme bieten dazu die perfekte Orientierung. Capgemini-Mentorin Jennifer Steinbinder zeigt, was entsprechende Angebote bereithalten.

Jennifer Steinbinder ist bei Capgemini als Business Analystin tätig. In ihrer Arbeit kombiniert sie technisches Knowhow mit Social Skills, um mit ihren Kunden die bestmöglichen Lösungen zu erarbeiten. Zusätzlich engagiert sie sich als Mentorin für zwei Mentoring-Programme: das CyberMentor-Programm für Schülerinnen und das FastTrack-Mentoring für Young Professionals bei Capgemini.

„Die IT ist ein Pferd, auf das man setzen sollte“

Jennifer, als studierte Wirtschaftsinformatikerin und Business Analystin hast du einen tiefen Einblick in die Welt der IT. Wieso ist die Branche für weibliche Nachwuchskräfte so interessant?

Die IT ist heute wichtiger denn je, da auch andere Fachrichtungen nicht mehr darum herumkommen, sich mit Technologie-Themen zu befassen. Entsprechend kann ich Bewerberinnen nur darin bestärken, mutig zu sein und sich für einen technisch orientierten Karriereweg zu entscheiden. Für mich war es der beste Schritt, da die IT so vielfältig ist wie kaum eine andere Branche.

Die Vielfalt der IT bezieht sich hier nicht nur auf die innovativen Themengebiete, wie Künstliche Intelligenz, Blockchain oder Chatbots. Gemeint sind auch die verschiedenen Rollen, die ein Young Professional einnehmen kann, wie beispielsweise die des klassischen Software Engineers, des kundennahen Business Analysten oder des chancenorientierten Project Analysten.

Mit Mentoring auf den richtigen Karrierepfad

Zusätzlich zu deiner Tätigkeit als Business Analystin arbeitest du bei Capgemini auch als Mentorin im FastTrack-Programm. Um was genau geht es bei der Tätigkeit?

Das Mentoring-Programm von Capgemini richtet sich gleichermaßen an weibliche und männliche Newcomer, die frisch von der Universität bei uns einsteigen. Wir Mentoren nehmen sie bei der Hand und helfen ihnen dabei das Unternehmen, die Firmenkultur sowie den Berufsalltag kennenzulernen. Gemeinsam identifizieren wir ihre Stärken und versuchen somit ihren Karriereweg bei Capgemini in die für sie passende Richtung zu steuern. Dabei können sie jederzeit mit Anmerkungen, Wünschen und Fragen zu uns kommen.

Was gehört bei Capgemini alles zum Mentoring dazu?

Wir führen zum Beispiel monatliche Gespräche mit den Mentees, die sich um unterschiedliche Bereiche des Jobs drehen – wie den Arbeitsalltag und die gemeinsame Arbeit beim Kunden vor Ort. Jeder Kunde ist anders. Wir bedienen Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen – das reicht von klassischen Behörden bis hin zu großen Automobilherstellern. Dabei ist es für unsere Mentees wichtig zu wissen, wie sie – je nach Anlass – beim Kunden auftreten müssen. Wir Mentoren geben ihnen daher stets Tipps und Ratschläge für ein sicheres Erscheinungsbild.

Eine weitere wichtige Aufgabe für mich als Mentorin ist es, herauszufinden, ob der Mentee schon die richtige Position bei Capgemini einnimmt – oder ob es nicht andere Bereiche im Unternehmen gibt, die für sie oder ihn besser geeignet sind. Im Fall der Fälle suche ich gemeinsam mit meinen Schützlingen nach einer für beide Seiten guten Lösung. Da unsere Mitarbeiter ihren Karriereweg flexibel mitbestimmen können, ist der Wechsel zu einer anderen Rolle bei Capgemini ziemlich einfach.

Welche Neueinsteiger können das Mentoring in Anspruch nehmen?

Das Mentoring-Angebot richtet sich an alle Absolventen, die an unserem FastTrack-Programm teilnehmen. Ansonsten gibt es keine Bedingungen.

CyberMentor macht Mädchen auf IT-Branche aufmerksam

Neben dem Einsteiger-Mentoring bei Capgemini engagierst du dich auch im CyberMentor-Programm. An wen richtet sich das Angebot konkret und wie können Interessentinnen daran teilnehmen?

Bei MINT-unerfahrenen Mädchen geht es zunächst darum, ihnen die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik schmackhaft zu machen und Berufsperspektiven aufzuzeigen. Schülerinnen der letzten beiden Jahrgangsstufen helfen wir beispielsweise bei der Wahl des für sie richtigen Studienfachs oder Berufs.

Was folgt auf die Anmeldung?

Jede Teilnehmerin bekommt eine Expertin zur Seite gestellt, die einen MINT-Beruf ausübt. Die Schülerinnen tauschen sich dann wöchentlich per Chat oder E-Mail mit ihren Mentorinnen aus.

Beschreibe bitte kurz den Ablauf und die konkreten Inhalte des Programms.

Das CyberMentor-Programm läuft ein Jahr lang und ist in vier Phasen aufgeteilt:

  1. „MINT im Alltag“: Mentorin und Mentee machen sich miteinander vertraut. Die Mentorin stellt sich vor und berichtet von ihrem Fachbereich. Zudem schildern die Mädchen ihre Motivation für die Teilnahme am Programm und können Fragen stellen.
  2. „MINT Aktiv“: Als nächstes besprechen wir aktuelle Themen und Trends des eigenen Fachgebiets wie zum Beispiel Blockchain oder Künstliche Intelligenz. Die Teilnehmerinnen sollen so Einblick in die Begriffe und Schwerpunkte der Branche bekommen.
  3. „MINT-einander“: Die Mentoring-Paare tauschen sich innerhalb der Community mit anderen Pärchen aus und knüpfen neue Kontakte. Hierbei steht das Networking der Mentees im Vordergrund.
  4. „MINT-blick“: In der Abschlussphase lassen wir das letzte Jahr Revue passieren. Es geht darum, herauszufinden, was die Mädchen gelernt haben und welche Benefits sie für sich mitnehmen. Außerdem beschäftigen sich Mentorin und Mentee gemeinsam mit der Frage, in welchem Bereich die Mädchen weitermachen möchten.

Eine letzte Frage: Was motiviert dich dazu, Schülerinnen über das CyberMentor-Programm zu helfen und zu beraten?

Ich persönlich finde, dass junge Mädchen viel zu spät oder gar nicht mit der IT in Berührung kommen. In manchen Schulen wird die Informatik noch nicht einmal als wirkliches Schulfach angeboten. Ich möchte mit CyberMentor junge Mädchen dazu begeistern, sich mit der IT-Branche schon frühzeitig zu beschäftigen, damit sie sie als tatsächliche Karrierealternative in Betracht ziehen.

Vielen Dank für das Interview und die Einblicke, Jennifer.