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Mobility

Die softwaregetriebene Mobilitätsära: Mehr als nur Fahrzeuge

Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel.

Software ist längst nicht mehr nur eine unterstützende Funktion – sie wird zum strategischen Treiber für Innovationen in der Mobilität. Während sich die Erwartungen der Verbraucher*innen hin zu nahtlosen, vernetzten digitalen Erlebnissen verschieben und Digital Natives die Wettbewerbslandschaft neu definieren, sind traditionelle Automobilunternehmen gefordert, sich zu softwarezentrierten Organisationen zu entwickeln.

Der Bericht „The software-driven mobility era: Beyond vehicles“ des Capgemini Research Institute zeigt, wie Branchenführer diesen Wandel gestalten – von der Entwicklung neuer Plattformen und der Neugestaltung technischer Architekturen bis hin zur Transformation von Talenten und der Zusammenarbeit innerhalb des Ökosystems.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Software ist die Zukunft der Automobilbranche
    92 % der Unternehmen sind übe
  • rzeugt, dass sich jede Automobilorganisation zu einem Softwareunternehmen entwickeln wird. 87 % erwarten, dass Software in den nächsten fünf Jahren den größten Wettbewerbsvorteil bringen wird.
  • SDM verändert die Wertschöpfungskette
    81 % stimmen zu: Nicht mehr nur physische Fahrzeuge, sondern softwaredefinierte Produkte und Services rücken ins Zentrum der Wertschöpfung. 61 % erwarten, dass ihre SDM-Strategie (Software-Defined Mobility) in den nächsten fünf Jahren mehr als die Hälfte ihrer Marken maßgeblich beeinflussen wird.
  • Organisatorische Transformation ist entscheidend
    Nur 14 % der Unternehmen haben bisher einen SDM-Anwendungsfall erfolgreich skaliert. Gleichzeitig erwarten 86 %, dass Software-Defined Mobility ihre Betriebsmodelle verändern wird und 91 % erwarten, dass sich die Anforderungen an Fähigkeiten und Kompetenzen deutlich verändern werden. Veraltete Architekturen und isolierte Abläufe bleiben dabei zentrale Herausforderungen.
  • Cybersicherheit und Compliance haben Priorität
    91 % kämpfen damit, Sicherheits- und Cyberstandards bei ihren Zulieferern zuverlässig sicherzustellen. Ein ähnlicher Anteil plant den Einsatz von FOTA-Patches (Full Over-the-Air), um Cyberrisiken gezielt zu begegnen. Fast 75 % setzen bereits auf KI-gestützte Bedrohungserkennung.
  • Digitale Vorreiter geben das Tempo vor
    Chinesische und global agierende digitale Automobilhersteller führen mit softwarezentrierten, nutzerorientierten Geschäftsmodellen. Ihr Erfolg zeigt deutlich, wie dringend traditionelle OEMs ihre Architekturen modernisieren und stärker auf Zusammenarbeit im Ökosystem setzen müssen.
  • KI und Cloud verändern Fahrzeugsysteme
    85 % berichten, dass KI bereits ein zentraler Bestandteil ihrer Automobilsoftware ist. Bis 2030 sollen 66 % der Fahrzeuge OTA- bzw. FOTA-Updates unterstützen, heute sind es erst 28 %. Cloud-native DevSecOps und Chip-to-Cloud-Architekturen entwickeln sich zunehmend zum Branchenstandard.

Dieser Bericht richtet sich an Führungskräfte in der Automobilbranche, insbesondere an CTOs, Chief Software Officers, Chief Digital Officers und Verantwortliche für Produktstrategien. Er liefert zudem wertvolle Einblicke für Zulieferer, Software-Innovatoren, Cybersecurity-Verantwortliche und Software-Engineering-Manager, die den Wandel hin zur softwaregetriebenen Mobilität (SDM) aktiv begleiten. Um die SDM-Transformation zu beschleunigen, müssen Organisationen:

Den Wandel zum Softwareunternehmen vorantreiben: Dazu gehört die Entwicklung profitabler, daten- und servicezentrierter Geschäftsmodelle, die gezielte Weiterentwicklung von Talenten, die Förderung einer softwareorientierten Unternehmenskultur sowie die Stärkung der digitalen Souveränität und der Resilienz in der Lieferkette.

Eine einheitliche Softwareplattform für Produkte und Dienstleistungen aufbauen. Dazu zählt der Aufbau einheitlicher Plattformen mit zentralisierten Architekturen, die Stärkung von Cyber-, Sicherheits- und Compliance-Strukturen sowie die gezielte Verbesserung der Kunden- und Nutzererfahrung.

Die Softwarebereitstellung auf Industrieniveau effizienter gestalten: Dazu zählen die Einführung von cloud-native DevSecOps und CI/CD-Pipelines, der Aufbau einer einheitlichen Datenbasis für KI-gestützte Fahrzeugentwicklung, eine schnellere Markteinführung sowie die Gestaltung eines offenen, partnerschaftlichen Ökosystems.

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September 9-12, 2025 | Munich

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Unser Experte

Jens Sulek

Jens Sulek

Leader Automotive Germany
Jens Sulek leitet als Executive Vice President den Automobilbereich von Capgemini in Deutschland. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Automobilbranche, darunter Führungspositionen in Marketing, Digitalstrategie und Beratung, verbindet er tiefgehendes Branchenwissen mit Expertise in groß angelegten digitalen Transformationsprojekten, Customer Experience und (Gen)AI. Er setzt auf die enge Zusammenarbeit mit Kunden, um innovative, datengetriebene Lösungen zu entwickeln und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen.