Strategisches Portfolio Management ermöglicht Energieunternehmen, digitale Projekte ganzheitlich zu bewerten, transparent zu priorisieren und flexibel auf regulatorische sowie technologische Veränderungen zu reagieren.

Der Energiewirtschaft gehen Hände und Schaufeln aus – Energieunternehmen stehen vor der immensen Herausforderung, zahlreiche Themen gleichzeitig zu bewältigen. Darunter die Anpassung von Geschäftsmodellen und regulatorische Änderungen, während sie durch Digitalisierung die Basis für die Zukunft legen müssen. Um all das zu meistern, wird ein klar ausgerichtetes und strategisch zusammengestelltes Projektportfolio benötigt, das die Unternehmensentwicklung nachhaltig beeinflusst und entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ist. So entsteht ein genauer Überblick über digitale Projekte und deren Kennzahlen, die sich transparent priorisieren und objektiv bewerten lassen. 

Abbildung 1: Das Portfolio Management als Teil der Digitalisierung von Projekt- und Programm-Management Aktivitäten

Die zentrale Rolle des Portfolio Managements zeigt sich, wenn das Management eines Energieversorgers bei regulatorischen Änderungen oder Marktturbulenzen schnell einen Überblick über digitale Initiativen benötigt. Dieses ist ohne ein strukturiertes Portfolio Management nicht möglich. 

1. Ganzheitliche Betrachtung des digitalen Projektportfolios

In der Energiewirtschaft laufen zahlreiche Projekte parallel – von Dekarbonisierungsprojekten über die Einführung und den Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle bis zur Vereinheitlichung und Standardisierung der meist über Jahre heterogen aufgebauten IT-Systeme. Ohne ein Portfolio Management sind schnelle und fundierte Entscheidungen nicht möglich, da sonst Daten über die laufenden und geplanten Projekte manuell gesammelt werden müssen. Das frisst Ressourcen und bremst Innovationen!  

Capgemini Invent identifiziert die Projekte, die den größten Beitrag zur Digitalstrategie leisten, indem jedes einzelne Projekt nach strategischem Mehrwert, wirtschaftlichem Nutzen und potenziellen Risiken bewertet wird. Die bei dieser Bewertung verwendeten bewährten Methoden, wie z.B. die Berechnung des Kosten-Nutzen-Verhältnis oder der Opportunitätskosten und der ökonomischen Wertschöpfung sowie die betrachteten Risiken, z.B. in den Bereichen Organisation, Technik, Planung und Ressourcen, ermöglichen einen umfassenden Bewertung aller Initiativen. Zudem müssen Projekt- und Ressourcenabhängigkeiten dokumentiert und in die Bewertung mit aufgenommen werden. 

Mit der durch diese Evaluierung entstandenen Projekt-Landkarte, die eine klare Indikation für die Priorisierung und den Ausführungszeitpunkt jedes Projektes gibt, kann das Portfolio an operativen und strategischen Unternehmenszielen ausgerichtet, regelmäßig justiert und optimiert werden. So entsteht ein ganzheitliches, strategisches Ende-zu-Ende Portfolio Management, dessen Projekte konsequent auf die digitale Transformation einzahlen. 

2. Standardisierung und Vergleichbarkeit der Projekte im digitalen Projektportfolio 

Wo Projekte oft unter hohem Zeitdruck und mit vielen Stakeholdern umgesetzt werden, ist die Entwicklung einheitlicher Bewertungskriterien wichtig. Viele Energieunternehmen, z.B. Stadtwerke oder auch Übertragungsnetzbetreiber, stehen unter dem Druck, verschiedenste Projekte mit limitierten Ressourcen durchführen zu müssen. Werden diese Bewertungskriterien für den Projektvergleich unter Zeitdruck festgelegt, können wichtige Perspektiven dabei vergessen werden. Dadurch wird es schwieriger, Projekte sinnvoll zu bewerten und zu priorisieren. 

Die Einführung unternehmensweiter Kriterien mit einer transparenten und nachvollziehbaren Bewertung z.B. als Scoring Card oder Bubble-Charts mit klaren und messbaren Skalen, liefert dem Portfolio Management ein belastbares Werkzeug, um digitale Initiativen objektiv zu bewerten und flexibel zu priorisieren. So kann das Unternehmen schnell auf regulatorische Vorgaben, volatile Energiemärkte oder technologische Innovationen reagieren und Ressourcen gezielt umschichten.  

3. Diversifizierung und Balancierung des digitalen Projektportfolios   

Mit der wachsenden Zahl digitaler Projekte und deren komplexen Abhängigkeiten, z.B. bei Netzmodernisierung und Smart-Grid-Initiativen, nimmt die Komplexität des Projektportfolios deutlich zu. In langfristigen Transformationsprojekten sind nicht alle Einflussfaktoren von Anfang an bekannt, was das Risiko des Scheiterns eines Projektes erhöht.  

Mit den oben dargestellten Methoden und ihrer Ergebnisse, die mit Tools wie PowerBI oder cplace visualisiert werden können, ist es möglich, ein diversifiziertes und ausbalanciertes Portfolio zu erstellen, das für Energieunternehmen unerlässlich ist. Es ermöglicht risikomindernde Maßnahmen, wie Netzsicherheit und wachstumsorientierte Innovationsprojekte, parallel zu verfolgen. Übergreifende Risikoanalysen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu steuern. So können Trends wie die Dezentralisierung der Energieversorgung oder neue regulatorische Vorgaben frühzeitig aufgegriffen werden. 

Das Portfolio Management von Capgemini Invent eröffnet Energieunternehmen damit eine ganzheitliche Sicht auf ihr digitales Projektportfolio, ermöglicht Vergleichbarkeit und Priorisierung und unterstützt die erfolgreiche Umsetzung der Digitalstrategie. Mit dem Portfolio Management von Capgemini Invent können Kennzahlen in Echtzeit abgerufen, Ressourcen effizient verteilt und Einsparpotenziale schnell umgesetzt werden. Dieses wird durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und entsprechender Agenten dahingehend erweitert, dass das gesamte Projektportfolio kontinuierlich analysiert und objektiv in Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen bewertet wird. Dadurch kann der Portfoliomanager von administrativen Aufgaben entlastet werden und sich auf die strategische Führung und Wertemaximierung konzentrieren. 

Zusammenfassend bleibt durch das Portfolio Management von Capgemini Invent die Balance zwischen digitalen Innovationen und geschäftskritischen Projekten gewahrt und stellt sicher, dass Unternehmen im dynamischen Energiemarkt flexibel reagieren und die digitale Transformation fest im Blick behalten können.