Eine zukunftsfähige Cloud-Workforce (zukunftsfähige Belegschaft mit umfangreichen Cloud-Kompetenzen) ist der Schlüssel, um Innovation und Geschwindigkeit nachhaltig zu skalieren. Skill-Assessments helfen, notwendige Kompetenzen zu erfassen und gezielt Weiterbildungsstrategien und Maßnahmen abzuleiten. Cloud-Kompetenz ist dabei nicht nur Grundlage moderner IT-Architekturen, sondern auch essenziell für den verantwortungsvollen Einsatz von Gen AI.

Menschen sind der Kern der erfolgreichen Cloud Transformation

Die Cloud ist längst weit mehr als ein IT-Thema. Sie ist ein strategischer Hebel für Innovation, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit. Viele Unternehmen setzen ihre Cloud-Strategie technologisch sauber auf, unterschätzen jedoch häufig einen zentralen Erfolgsfaktor: Die Menschen, die sie umsetzen. Ohne die richtigen Rollen, Fähigkeiten und eine gemeinsame Haltung wird selbst die beste Architektur zur leeren Hülle.

Eine erfolgreiche Cloud-Transformation erfordert eine zukunftsfähige Cloud-Workforce. Mitarbeitende müssen neue Rollen wie bspw. Cloud Architect, FinOps Analyst oder Cloud Security Engineer übernehmen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich erweitern können. Es braucht Menschen, die Cloud nicht nur verstehen, sondern aktiv gestalten – mit einem klaren Blick auf Unternehmensziele, Governance und kulturellen Wandel. Die zentrale Frage lautet daher: Wie schaffen Unternehmen die Voraussetzungen, damit ihre Workforce zur treibenden Kraft der Cloud und nicht zum Bremsklotz wird?

Skill-Assessment und zukünftige Cloud-Skills

Das Cloud-Skill-Assessment ist ein zentraler Schritt, um Cloud-Kompetenzen und -Expertise in einer Organisation systematisch zu erfassen. Ziel ist es, ein klares Bild der aktuellen Rollen, Verantwortlichkeiten und technischen Kompetenzen zu gewinnen und dabei Herausforderungen in der Zusammenarbeit und Cloud-Nutzung zu identifizieren. Zusätzlich wird die bestehende Lern- und Entwicklungsstrategie betrachtet. Das Ergebnis ist eine umfassende Bestandsaufnahme, die gezielte Verbesserungen ermöglicht. Sie schafft die Basis für eine Gap-Analyse und somit für eine Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Cloud-Workforce.

Um die Ergebnisse der Bestandsaufnahme optimal einzuordnen, ist der Abgleich mit definierten Cloud-Kernkompetenzen und klar beschriebenen Cloud-Zielrollen zu empfehlen. Abbildung 1 veranschaulicht welche inhaltlichen Kategorien ein vollständiges Rollenprofil enthalten sollte und wie aktuelle Kompetenzen die Anforderungen einer modernen Cloud-Organisation unterstützen.

Abbildung 1: Illustrative Cloud-Zielrolle des Solution Architect anhand der Capgemini Best-Practice-Kategorien

Cloud Expertise entwickeln und Mitarbeitende von Cloud-Einsteigern zu Cloud-Experten fördern

Die Befähigung der (Future Cloud) Workforce ist eng mit dem individuellen Reifegrad und den vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeitenden verknüpft. In der ersten Instanz geht es um den gezielten Aufbau von Fähigkeiten. Von grundlegenden Kenntnissen bis hin zur Entwicklung von Experten oder Vordenkern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss ein breites Weiterbildungsangebot für Grundlagen und spezialisierte Inhalte bestehen. Entscheidend ist individuelle Anpassung: Basis-Trainings für Einsteiger und vertiefende Expertentrainings für Fortgeschrittene, um gezielt Potenziale zu fördern.

Für die Entwicklung und Ausprägung verschiedener Skillsets stehen sowohl externe als auch interne Lernangebote zur Verfügung, idealerweise eingebettet in eine übergeordnete Weiterbildungsstrategie. Zertifizierungen erhöhen die Attraktivität und fördern die Motivation zur Teilnahme. Durch die gezielte Erstellung von Lernpfaden erhalten Mitarbeitende eine klare Orientierung für ihre nachhaltige Weiterbildung. Diese helfen, individuelle Entwicklungsziele mit den Anforderungen der Organisation zu verknüpfen und langfristig Kompetenzen aufzubauen. So entsteht ein strukturierter Rahmen, der sowohl persönliche als auch unternehmerische Entwicklung adressiert.

Cloud Expertise als Grundlage für GenAI-Erfolg

Wenn Unternehmen auf GenAI setzen wollen, braucht es dafür eine solide Cloud-Basis. Neben den technischen Cloud-Lösungen beinhaltet dies auch Skills, die Teams für den verantwortungsvollen Einsatz von GenAI benötigen. Cloud-Expertise bringt also bereits diverse Fähigkeiten mit, die für den GenAI-Erfolg entscheidend sind:

Infrastruktur & Integration

Die Cloud ist von Natur aus auf Skalierbarkeit und Elastizität ausgelegt. Die Nutzung von bspw. Containern und Microservices ermöglicht es große Modelle effizient zu trainieren und flexibel zu betreiben. CI/CD-Pipelines, API-Management und Daten-Workflows sind bereits feste Bestandteile moderner Cloud-Umgebungen. Genau diese technologischen Bestandteile sind essenziell, um GenAI-Modelle nahtlos in Prozesse einzubinden. Cloud-erfahrene Teams können ihre Kompetenzen gezielt in Richtung GenAI erweitern.

Governance & Sicherheit

Cloud-Security- und Compliance-Frameworks wie Verschlüsselung, Zugriffskontrolle und Audit-Trails schaffen Vertrauen. Wer in der Cloud gelernt hat, mit Daten verantwortungsvoll umzugehen, kann dieses Wissen direkt auf GenAI übertragen und um verantwortungsvolle GenAI-Praktiken ergänzen.

Awareness & Skills

Technik allein genügt nicht. Organisationen müssen Mitarbeitende befähigen ihre Cloud-Kompetenzen als Sprungbrett für neue Fähigkeiten zu nutzen und gleichzeitig das Bewusstsein für Sicherheit und ethischem Verhalten in Bezug auf Datenschutz zu stärken. Trainings, Online-Labore und interner Wissensaustausch machen aus dem Lernen einen kontinuierlichen Prozess.

Cloud-Expertise bildet einen optimalen Startpunkt, um neue GenAI-Expertise systematisch auszubauen (Abbildung 2). Sie schafft den Rahmen, in dem Teams wachsen, Kompetenzen entwickeln und Innovation verantwortungsvoll skalieren können.

Abbildung 2: Kombination aus Cloud-Kompetenzen und GenAI-Bewusstsein als Basis für eine skalierbare, ethische und wirkungsvolle KI-Nutzung

Bei der Erstellung dieses Blogbeitrags haben Tom Balow, Julia Mathes, Svea Buttgereit und Arne Brauer maßgeblich mitgewirkt.