Der Smart-Meter-Rollout erfordert klare Strukturen und effiziente Steuerung, um regulatorische Vorgaben fristgerecht zu erfüllen. Unser Ansatz verbindet Planung und Umsetzung für rechtskonforme, kosteneffiziente Rollouts.

Abbildung 1: Das Rollout Management als Unterstützer der Energiewende

Die Einführung neuer Technologien endet nicht mit der strategischen Entscheidung – sie beginnt dort erst richtig. Besonders bei großflächigen Rollouts wie dem Smart-Meter-Rollout in Deutschland treffen unterschiedliche Ausgangslagen, technische Komplexität und regulatorischer Druck aufeinander. Strukturiertes Rollout-Management schafft hier die Brücke zwischen Planung und Realität – und ist deshalb ein integraler Bestandteil unseres Transformation Office.

Mit der Novellierung des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) im Februar 2025 hat sich der Handlungsdruck für Messstellenbetreiber deutlich erhöht: Bis Ende 2025 müssen mindestens 20 % der Pflichteinbaufälle mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein. Aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen jedoch, dass zum Stichtag 30. Juni 2025 erst 16,4 % der verpflichtend einzubauenden intelligenten Messsysteme installiert wurden. Bei derzeitigem Rollout-Tempo würde die Branche bis Jahresende nur rund 18 % erreichen. Demnach müssen die Messstellenbetreiber ihre Anstrengungen stark erhöhen. Besonders kritisch: 244 Messstellenbetreiber haben laut Bundesnetzagentur noch gar nicht mit dem Rollout begonnen. Die durchschnittliche Rolloutquote intelligenter Zähler liegt bundesweit bei lediglich 3 % aller Messstellen – im EU-Vergleich ein deutliches Schlusslicht.

Parallel steigen die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Standardisierung und technische Integration für die Messstellenbetreiber. Der Rollout ist damit weit mehr als eine Installationsaufgabe – er erfordert die Koordination zahlreicher Akteure, die Einhaltung komplexer regulatorischer Vorgaben und den Umgang mit unterschiedlichen Kommunikationssystemen und Gateways sowie der dazugehörigen technischen Integration in IT-Strukturen. Dieser Druck wird zusätzlich durch drohende Zwangsgelder durch die Bundesnetzagentur bei Nichterreichung der vorgeschriebenen Quoten.

Um diese Herausforderungen effektiv zu bewältigen, setzen wir auf unseren vielfach erprobten Capgemini Invent Rolloutansatz, den wir gezielt um die Anforderungen des Smart-Meter-Rollouts erweitern. Dieser Ansatz basiert auf vier klar definierten Phasen:

Abbildung 2: Vier Phasen des Smart-Meter-Rollouts

Phase 1: Planungsphase – Die Basis für den Smart-Meter-Rollout

Phase 1 startet nicht auf dem Papier, sondern in der gemeinsamen Analyse der Ausgangslage, relevanter Systeme und Prozesse sowie der Definition des Zielbilds. Parallel werden die folgenden erforderlichen Strukturen und Ressourcen aufgebaut: Governance, Budgetrahmen, Kapazitäten, Tools & Infrastruktur sowie der Dienstleistersteuerung. Zudem werden Qualifizierung, Hochlauf und klare Verantwortlichkeiten für die darauffolgenden Phasen geplant. Zentrales Ergebnis ist der Blueprint – eine übertragbare Vorlage mit Standards und Mindestanforderungen für einzelne Rollouts, die im Piloten getestet und iterativ optimiert werden. Im Falle des Smart-Meter-Rollouts bedeutet dies die Planung, Integration und Nachverfolgung jeder einzelnen Smart-Meter-Installation. Diese Phase legt die Basis für die Steuerung des Gesamtprogramms.

Phase 2: Ausgestaltungsphase – Lokale Umsetzung konkretisieren

Auf Basis des Blueprints werden operative Konzepte für jeden Rollout-Schritt entwickelt. Für den Smart-Meter-Rollout heißt das: Berücksichtigung lokaler Netzstrukturen, Abstimmung mit Drittanbietern für Gateways und Kommunikationssysteme sowie Planung von Rollen, Ressourcen und Meilensteinen. Ziel: effiziente und standardkonforme Rollouts, die regulatorische Vorgaben erfüllen. 

Phase 3: Integrationsphase – Technische und organisatorische Umsetzung

Hier beginnt die eigentliche Einführung: technische Integration der intelligenten Messsysteme, Organisation von Schulungen für Installateure und Durchführung des Piloten sowie der darauffolgenden Rollouts. Lokale Besonderheiten werden berücksichtigt und operative Prozesse etabliert, um die Einführung nachhaltig abzusichern. Enge Zusammenarbeit mit Dienstleistern und relevanten Stakeholdern der Messstellenbetreiber ist entscheidend, um eine reibungslose Durchführung sicherzustellen. Die Umsetzung kann durch ein gezieltes Reporting durch beispielsweise Microsoft Power BI Dashboards zielführend unterstützt werden.

Phase 4: Stabilisierungsphase – Nachhaltigkeit sichern

Nach erfolgreicher Installation wird der Betrieb abgesichert, Feedback aufgenommen, Nachbesserungen durchgeführt und die Verantwortung an das Linienmanagement übergeben. Ein Lessons-Learned-Prozess stellt sicher, dass Erkenntnisse für künftige Rollouts nutzbar sind – ein entscheidender Faktor, da der Smart-Meter-Rollout durch bspw. den §14a EnWG in den kommenden Jahren Relevanz für die Messstellenbetreiber haben wird.

Folgende Kernbereiche sind für einen erfolgreichen Smart Meter Rollout besonders relevant


Rechtskonformität ermöglichen – Umsetzung gemäß MsbG und BSI-Anforderungen. Zum Stichtag 30. Juni 2025 haben 244 Messstellenbetreiber den Rollout noch nicht begonnen – ein klarer Hinweis auf die benötigte Vorbereitung bei Strukturen und Prozessen zur erfolgreichen Umsetzung.
Technische Standards & Integration – Verfügbarkeit und Erwerb von standardisierter Hardware und Einbindung von Drittanbietern. Die Rolloutquoten variieren stark: Während sehr große Betreiber (>500.000 Messlokationen) im Schnitt 22,1 % erreicht haben, liegen mittlere bei 7,8 % und kleine bei nur 5,2 %.
Qualifizierung & Schulungen – Aufbau notwendiger Kompetenzen durch gezielte Trainings und Zertifizierungen. Um die gesetzlich geforderte 20 %-Quote bis Jahresende zu erreichen, müsste das aktuelle Umsetzungstempo nahezu verdoppelt werden.
Effiziente Strukturen & Prozesse – Entwicklung skalierbarer Abläufe für Planung, Installation und Betrieb. Selbst unter den zehn größten Verteilnetzbetreibern haben zur Jahresmitte 2025 noch drei Unternehmen die 20 %-Quote nicht erreicht.
Transparente Kommunikation & Reporting – Nutzung etablierter Kanäle für Nachvollziehbarkeit und Steuerung.
Steuerung der Rollouts – Zentrales PMO mit KPIs, Meilensteinen, proaktivem Risiko- und Kapazitätsmanagement und idealerweise Dashboards zur Steuerung des Rollouts.

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen!

Sie planen den Einstieg in den Smart-Meter-Rollout oder stehen vor einem komplexen Rollout in einem anderen Bereich? Wir kombinieren klare Standards mit praxisnaher Umsetzung, damit Ihr Rollout rechtskonform, transparent und kosteneffizient umgesetzt wird.