Zum Inhalt gehen

Open Data Studie zeigt positive Auswirkungen offener Daten auf die Ökonomie

25 Feb. 2020

Die aktuelle Studie “The Economic Impact of Open Data: Opportunities for Value Creation in Europe” verdeutlicht die Vorteile von Open Data. Die Nutzung führt demnach zu positiven Effekten wie einer gesteigerten Effizienz und vergünstigten Services und hilft zudem, soziale und ökologische Ziele zu erreichen. Die Studie wurde von der EU Kommission im Rahmen des Europäischen Datenportals[1] beauftragt, für das Capgemini federführend verantwortlich ist.

Die Aktualisierung der 2015 erstmals veröffentlichten Studie zeigt die wirtschaftlichen Mehrwerte von Open Data. Demnach ist Open Data für verschiedene Branchen und unterschiedliche Anwendergruppen wie Unternehmen, Behörden und Bürger gleichermaßen von Vorteil. Open Data schafft dabei einen schnelleren und einfacheren Zugang zu Informationen und ermöglicht fundiertere Entscheidungen.

Zentrale Ergebnisse des Reports:

Marktvolumen für Open Data: Das Volumen des Markes für Open Data hängt stark mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zusammen. Dies zeigen die Ergebnisse der einschlägigen Literatur. In einem konservativen Wachstumsszenario liegt die Marktgröße für die EU27+ bei 199,5 Milliarden Euro im Jahr 2025, in einem optimistischen bei 334,2 Milliarden Euro. Das Wachstumspotenzial beträgt entsprechend 134,7 Milliarden Euro.

Beschäftigung durch Open Data: Zu erwarten ist weiterhin, dass mehr Personen durch Open Data beschäftigt sind. In einem zuversichtlichen Szenario könnte die Anzahl an Personen, deren Beschäftigung direkt oder indirekt mit Open Data zusammenhängt, auf knapp zwei Millionen bis 2025 steigen. Dies entspricht einem Wachstumspotenzial von 884.000 Beschäftigten. Jeder Beschäftigte kann dabei – Stand 2019 – einen Mehrwert von 169.000 Euro erzielen, der auf das Marktvolumen einzahlt.

Effizenzgewinne und Kosteneinsparungen: Open Data bietet neben finanziellen Vorteilen auch Möglichkeiten für neue Leistungen von Unternehmen sowie Behörden und kann helfen, Arbeit effizienter zu gestalten und Kosten zu reduzieren. Weiterhin kann Open Data unter anderem zum Umweltschutz beitragen und den Wissenstransfer fördern, etwa durch Sprachendienste.

Möglichkeiten von Open Data ausschöpfen: Mit Open Data ergeben sich neue Möglichkeiten Werte zu kreieren, die nicht allein auf den Mehrwert durch zusätzliche Beschäftigte beschränkt sind. Entscheidend ist hierfür das geeignete Angebot verfügbarer Datensätze. Es gibt eine große Menge geeigneter Daten, die allerdings noch nicht als Open Data verfügbar sind; eine verpasste Chance. Andere Datensätze sind wiederum nicht per se geeignet, da sie vertrauliche oder persönliche Daten beinhalten, beispielsweise gesundheitsbezogene Angaben. In dem Fall ist es erforderlich, diese Daten vor der Veröffentlichung zu aggregieren oder zu anonymisieren.

Der vollständige Report steht hier zum Download bereit: https://www.europeandataportal.eu/en/highlights/the-economic-impact-of-open-data

Das Europäische Datenportal

Open Data bezieht sich auf Informationen, die von öffentlichen Institutionen gesammelt, produziert oder erworben wurden und von jedem frei genutzt, geändert und geteilt werden können. Zu den Vorteilen von Open Data zählen eine höhere Transparenz und Rechenschaftspflicht von Regierungen sowie konkrete soziale und ökonomische Vorteile für Bürger, Unternehmen und die Zivilgesellschaft. Die zum Start des Europäischen Datenportals von Capgemini veröffentlichte Studie ermittelte 2015 einen geschätzten Marktwert von 75,7 Milliarden Euro für Open Data im Jahr 2020, mit einem signifikanten Anstieg von 37 Prozent zwischen 2016 und 2020. Das von der Europäischen Union gestartete Portal sammelt Informationen über die von den verschiedenen europäischen Ländern bereitgestellten Daten. Es deckt aktuell 35 Länder, 82 Kataloge sowie Links zu knapp einer Millionen Datensätze in Europa ab und bietet zudem eine Vielzahl an Lernmaterialien und Open-Data-Einsatzszenarios.

[1] Die Implementierung des Europäischen Datenportals erfolgt im Auftrag der EU Kommission unter der Führung von Capgemini Invent, gemeinsam mit Intrasoft International, Fraunhofer Fokus, con terra, Sogeti, der University of Southampton, Time.lex, 52 North und the Lisbon Council.