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Die Industrie setzt auf die 5G-Revolution

06 Jun 2019
  • Capgemini-Studie: Mehr Sicherheit und Effizienz bei Betriebsabläufen gelten für Unternehmen weltweit als die wichtigsten Treiber, um in 5G zu investieren.
  • Weltweit erwägt ein Drittel der Industrieunternehmen, 5G-Lizenzen zur industriellen Nutzung zu beantragen.

Wien, 6. Juni 2019 – Weltweit setzen Industrieunternehmen  auf die 5G-Konnektivität, um ihre Digitale Transformation voranzutreiben. Sie planen daher, die Technologie innerhalb von zwei Jahren nach der Markteinführung zu implementieren. Ein hohes Interesse besteht insbesondere am Erwerb von Industrie-Lizenzen. Nach Ergebnissen der Studie „5G in Industrial Operations: „How Telcos and Industrial Companies Stand to Benefit“ des Capgemini Research Institute haben insbesondere große Unternehmen mit mehr als 10 Milliarden US-Dollar Umsatz ein stärkeres Interesse daran, eine eigene Lizenz zu beantragen. Für die Studie wurden mehr als 800 Führungskräfte von Industrieunternehmen sowie 150 Führungskräfte der Telekommunikationsbranche aus zwölf Ländern befragt.

5G ist entscheidend für die Digitale Transformation
75 Prozent der Führungskräfte von Industrieunternehmen glauben, dass 5G der Schlüsselfaktor für ihre Digitale Transformation in den nächsten fünf Jahren sein wird. Damit messen sie dieser Technologie die zweitgrößte Bedeutung nach Cloud Computing (84 Prozent) bei und stellen sie noch vor Innovationstreiber wie Automatisierung und Künstliche Intelligenz/Maschinelles Lernen. Allgemein sind Unternehmen davon überzeugt, dass die Eigenschaften von 5G dazu beitragen werden, die Herausforderungen im Zusammenhang mit Konnektivität zu meistern und zukünftige Anwendungsfälle zu unterstützen.

Michael Danninger, Head of Product Industries Sector bei Capgemini Österreich, sagt dazu: „5G hat unter anderem aufgrund einer kürzeren Latenzzeit sowie einer höheren Übertragungsrate im Vergleich zu den heutigen Kommunikationstechnologien das Potenzial, diese abzulösen. Damit werden vielseitige Anwendungen, von der Effizienzsteigerung und Automatisierung im Bereich Smart Manufacturing zu Angeboten einer digitalisierten Customer Experience durch Augmented und Virtual Reality sowie Autonomem Fahren ermöglicht.“

Industrieunternehmen wollen 5G schnell umsetzen
Das Vertrauen in das Potenzial von 5G ist so groß, dass weltweit fast zwei Drittel der befragten Industrieunternehmen (65 Prozent) planen, die Technologie innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Verfügbarkeit einzusetzen. Demnach streben 75 Prozent der Unternehmen in Großbritannien und Italien, 69 Prozent in Spanien und 68 Prozent in den USA und Norwegen eine Implementierung innerhalb von ein bis zwei Jahren an.

Die größten Industrieunternehmen werden 5G höchstwahrscheinlich zuerst implementieren: 74 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über zehn Milliarden US-Dollar erwarten den Einsatz in den ersten zwei Jahren, verglichen mit 57 Prozent mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und einer Milliarde US-Dollar.

Ein Drittel der Industrieunternehmen plant, eine eigene 5G-Lizenz zu beantragen
33 Prozent der befragten Unternehmen beabsichtigen, eigene Lizenzen für die industrielle Nutzung zu beantragen. Weltweit haben besonders große Unternehmen, die einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden US-Dollar vorweisen, das größte Interesse an eigenen Lizenzen (47 Prozent). Dies wird durch den Wunsch nach mehr Autonomie und Sicherheit in Verbindung mit der Sorge, dass die Telekommunikationsunternehmen bei der Einführung öffentlicher 5G-Netze zu langsam sind, gefördert.

Gunther May, Leiter Technologie und Innovation, Geschäftsbereich Automation und Elektrifizierung der Bosch Rexroth AG, sagt: „Als Hersteller beobachten wir die 5G-Landschaft genau und glauben, dass es mehrere Vorteile hat, eine eigene Lizenz zu besitzen. Dies würde uns ermöglichen, die volle Kontrolle über unsere 5G-Strategie zu behalten, indem wir die Freiheit haben, das Netzwerk entweder allein oder mit einem Telekommunikationsanbieter zu betreiben.“

Sicherheits- und Betriebsvorteile treiben die Einführung von 5G voran
Mehr als die Hälfte der Unternehmen, begründen ihre Investitionen in 5G damit, dass sie dadurch ihre Abläufe sicherer gestalten (54 Prozent) und sich effizientere Betriebsabläufe sowie Kosteneinsparungen (52 Prozent weltweit) realisieren lassen könnten. Damit geht die Erwartung einher, dass 5G dazu beitragen wird, Anwendungsfälle wie  Echtzeit-Edge-Analysen, Videoüberwachung, Fernsteuerung der verteilten Produktion, KI-fähige oder ferngesteuerte Bewegungen, Remote-Operationen über Augmented Reality/Virtual Reality, etc. zu ermöglichen oder zu verbessern.

Das 5G-Netzwerk stellt lediglich die Infrastruktur dar, die von wertschaffenden Anwendungen genutzt wird. Ausgangspunkt für eine erfolgreiche und profitable Nutzung von 5G müssen deshalb industriespezifische und differenzierende Anwendungsfälle sein. Unternehmen sollten für eine erfolgreiche Implementierung von 5G-Anwendungen deshalb nicht nur auf spezialisierte Technologiepartner setzen, sondern auf Transformationsexperten die aus Erfahrung um die Herausforderungen in Servicedesign, Markterschließung und organisatorischer Verankerung neuer Technologien wissen,“ meint Michael Danninger von Capgemini Österreich.

Industrieunternehmen würden für Premium-Dienste mehr bezahlen
Obwohl die Befragten Unternehmen sich nicht sicher darin sind, wie schnell es zur Bereitstellung der Technologie durch die Telekommunikationsunternehmen kommt, wären sie bereit, mehr für eine verbesserte 5G-Abdeckung zu zahlen: 72 Prozent der Industrieunternehmen würden mehr für eine höhere mobile Breitbandgeschwindigkeit und größere Kapazität bezahlen, aber nur 54 Prozent der Telekommunikationsanbieter schätzen dies so ein. Diese Bereitschaft der Unternehmen, für Premium-Dienste zu bezahlen, bietet also den Telekommunikationsunternehmen die Chance, ein hochprofitables 5G-Geschäftsmodell aufzubauen.

Forschungsmethodik
Das Capgemini Research Institute führte mit Experten von Capgemini Invent eine Primärbefragung unter über 800 Führungskräften aus Industrieunternehmen durch. Die Befragten kamen aus 12 Ländern – Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Südkorea, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten – sowie aus einem Dutzend Teilsektoren: Luft- und Raumfahrt & Verteidigung, Flughafen- und Eisenbahnbetreiber, Automobil, Chemie, Konsumgüter, Energie & Versorgung, Industriemaschinen, Logistik, Medizinische Geräte, Pharma & Life Sciences sowie Halbleiter- und Hi-Tech-Produktion. 124 Experten davon kamen aus Deutschland. Das Institut führte auch eine Umfrage unter 150 Führungskräften von Telekommunikationsunternehmen aus diesen 12 Ländern durch (12 Experten davon aus Deutschland). Weiterhin wurden mehr als 20 Einzelinterviews mit Führungskräften aus Industrie und Telekommunikation ausgewertet.

Podcast zum Thema:

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Über Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit über 200.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern, das 2018 einen Umsatz von 13,2 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter https://www.capgemini.com/at-de/. People matter, results count.

Über das Capgemini Research Institute
Das Capgemini Research Institute[1] ist Capgeminis hauseigener Think-Tank in digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren in Großbritannien, Indien und den USA.

[1] Das „Digital Transformation Institute“ wurde kürzlich in „Capgemini Research Institute“ umbenannt.