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Umsatz-Verdopplung der Nachhaltigkeits-Digitalwirtschaft in den nächsten fünf Jahren erwartet

Fast acht von zehn Organisationen weltweit sagen, dass sie eine duale Transformation hin zu einer stärker digitalen und nachhaltigen Welt erleben – wobei sie erst rund 25 Prozent des Potenzials der gängigsten Technologien nutzen

24. Jan. 2024

Berlin, 24. Januar 2024 – Digitale Technologien bieten sehr viel bislang ungenutztes Potenzial. Auf dieser Basis werden digital-nachhaltige Wirtschaftsbereiche ihre Umsätze bis 2028 auf fast 33 Billionen US-Dollar verdoppeln – so die Erwartung der neuen Studie „The Eco-Digital Era: The dual transition to a sustainable and digital economy“, die das Capgemini Research Institute gemeinsam mit dem Digital Value Lab des Digital Data Design Institute der Harvard Business School erstellt hat. Mithilfe von Digitaltechnologie konnten die in diesem Rahmen befragten Organisationen etwa ihren Energieverbrauch und ihre Treibhausgasemissionen erheblich senken. In der Ära der dualen Transformation führt Digitalisierung zu Wirtschaftswachstum, das nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Werte schafft.

Stärker als je zuvor organisiert sich die Wirtschaft dieser ‚Eco-digital Era‘ kooperativ und Plattform-basiert. Sie bringt neue Geschäftsmodelle und Umsatzquellen hervor und erzielt eine höhere Kosteneffizienz – durch Datennutzung, Cloud-Technologie und die Zusammenarbeit in Ökosystemen sowie durch vernetzte Produkte und Services. Der Studie zufolge gehen sieben von zehn Unternehmen davon aus, dass digitale Geschäftsmodelle in den nächsten drei bis fünf Jahren einen wesentlichen Beitrag zum Umsatzwachstum leisten werden. Darüber hinaus erwarten 60 Prozent, mit digitalen Geschäftsmodellen mehr Umsatz zu generieren als mit traditionellen.

In der ‚Eco-digital Era‘ findet eine stärkere Erschließung des Wertes digitaler Technologien für die Wirtschaft statt – zum Beispiel durch die Skalierung von Data & Cloud und indem Digitaltechnologie eine entscheidende Rolle zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen spielt. Darüber hinaus gibt es rasche Fortschritte bei neuen Technologien wie generativer KI und synthetischer Biologie sowie eine intensivere Zusammenarbeit, die digitale Ökosysteme hervorbringt, kommentiert Dr. Suraj Srinivasan, Philip-J.-Stomberg-Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Harvard Business School und Leiter des Digital Value Lab am Digital Data and Design Institute in Harvard. „Dieser Wandel ist von fundamentaler, branchenübergreifender und globaler Natur. Eine der größten Entscheidungen, der Organisationen sich beim Skalieren stellen müssen, liegt darin, was sie in der Plattformarchitektur und insbesondere bei der Datenverwaltung zentralisieren und was sie dezentralisieren.

Größter Nutzen durch Skalierung der gängigsten Technologien

Die Befragten erwarten, dass sich Investitionen in die digitale Transformation in den nächsten fünf Jahren am stärksten auszahlen werden – mit Gewinnsteigerungen von derzeit 4 Prozent auf 14 Prozent im Jahr 2028. Zu den Investitionen in digitale Transformation zählen beispielsweise solche in die Skalierung der gängigsten Technologien, die Implementierung von Cybersicherheitsmaßnahmen, die Fortbildung der Mitarbeitenden sowie die Automatisierung von Geschäftsprozessen.

Der Studie zufolge befindet sich etwa die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) in der Planungsphase oder entwickelt Strategien, um das Potenzial aufstrebender Technologien wie Edge Computing oder generativer KI zu nutzen. Die größten wirtschaftlichen Vorteile allerdings erwarten sie sich für die nächsten fünf Jahre von Basistechnologien wie Data & Analytics sowie Cloud at Scale.

Die Eco-digital Economy ist anders als alles, was es bisher gab. Die Gesellschaft hat erst einen Bruchteil des enormen Potenzials genutzt, das Mainstream-Technologien wie Cloud, KI und Automatisierung bieten“, erläutert Fernando Alvarez, Chief Strategy and Development Officer bei Capgemini und Mitglied des Group Executive Board.„Unternehmen werden nun die Effizienz in ihrem Kerngeschäft durch Digitalisierung gezielt steigern, um Investitionen für ihre dualen Transformation freizusetzen. Wir stehen am Beginn einer neuen transformativen Ära; und wir haben bisher nur an der Oberfläche davon gekratzt, wie Digitaltechnologien zum Erzielen substanzieller wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Erfolge beitragen können.“

Geringerer Energieverbrauch durch Digitaltechnologie

Allein in den letzten fünf Jahren konnten Unternehmen durch den Einsatz digitaler Technologien ihren Energieverbrauch um fast ein Viertel (24 Prozent) reduzieren und die Treibhausgasemissionen (THG) um 21 Prozent senken. Laut der Studie wird die weltweite Emissionsreduktion von THG durch den Einsatz von Digitaltechnologie ab spätestens 2028 größer sein als der Emissionsanstieg durch Digitalisierung.

Digitalisierung ist Fortbildungsschwerpunkt

Die Beschäftigten weltweit sind gefragt, die branchenübergreifende technologische Transformation zu meistern. Fast 40 Prozent der Beschäftigten werden in den nächsten 3 bis 5 Jahren in Digitalisierungsprojekten tätig sein. Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Unternehmen investieren in die Fortbildung ihrer Mitarbeitenden; sie brauchen zudem flexible Strukturen, die eine schnelle Weiterentwicklung ermöglichen.

Der vollständige Report steht oben zum Download für Sie zur Verfügung.

Methodik

Das Capgemini Research Institute befragte im Mai und Juni 2023 im Rahmen dieser Studie 1.500 hochrangige Führungskräfte (ab Direktorenebene) aus 1.350 großen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als einer Milliarde US-Dollar (bzw. einem Jahresbudget von jeweils mehr als 50 Millionen US-Dollar bei Institutionen des Öffentlichen Sektors) sowie 150 Start-ups mit einer Bewertung von jeweils mehr als einer Milliarde US-Dollar. Alle befragten Organisationen verfolgen mehrere Digitalisierungsprojekte und/oder verfügen über eine umfassende Digitalisierungsstrategie. Sie gehören einer Vielzahl von Branchen an: Automobilindustrie, Konsumgüter und Einzelhandel, Biowissenschaften, Banken und Vermögensverwaltung, Sach- und Unfallversicherungen, Telekommunikation, Energie und Versorgungsunternehmen, Luft-, Raumfahrt und Verteidigung, Technologie, industrielle Fertigung und Öffentlicher Dienst. Sie stammen aus 14 Ländern Nordamerikas, Europas und der asiatisch-pazifischen Region. Darüber hinaus führte das Institut Tiefeninterviews mit 26 Senior-Managern und Experten.