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Skalierte Agilität – Ganzheitliches Organisationsmodell statt agile Einzelinitiativen

Capgemini Invent
10. Aug. 2020
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Warum erreichen nur wenige Organisationen die positiven Effekte skalierter Agilität?

Märkte werden dominiert von dynamischen Kundenbedürfnissen. Schnelle Produkteinführungen, das Ausschöpfen der Innovationskraft und Motivationssteigerung jedes einzelnen Mitarbeiters sind nur wenige der angestrebten positiven Effekte, die Organisationen dazu bewogen haben, agile Arbeitsweisen einzuführen.

Doch warum sind bisher wenige Erfolgsgeschichten vollständiger agiler Transformationen jenseits von Start-Ups und digitalen Geschäftsmodellen bekannt? Wir haben uns genau diese Frage gestellt und basierend auf Erfahrungswerten einen Transformationsansatz mit drei strukturgebenden Elementen entwickelt, der es ermöglicht, skalierte Agilität ganzheitlich zu denken und schrittweise einzuführen.

Viele Unternehmen nutzen agile Arbeitsweisen. Dabei bleibt es allerdings häufig bei ersten Experimenten in isolierten Einzelinitiativen auf Teamebene, mangels eines ganzheitlichen Transformationsansatzes. Agilität wird auf diese Weise nicht organisationsweit als skaliertes, cross-funktionales Zusammenarbeitsmodell umgesetzt. Somit erleben nur die wenigsten Organisationen ganzheitlich die erhofften positiven Effekte des agilen Arbeitens. Dies ist insbesondere auf drei Gründe zurückzuführen:

  1. Chaos einer Vielzahl von isolierten, agilen Initiativen: Dies wird ausgelöst durch dezentral und asynchron laufende Initiativen oder Transformationen, die daher in ihrem Wirkungsgrad limitiert sind.
  2. Agiles Buzz Word Bingo: Fehlende einheitliche, individuell geschärfte Methodik und „Sprache“ hinsichtlich Agilität innerhalb einer Organisation.
  3. Fehlender Kundennutzen: Mangelnde Ausrichtung der Produkte und deren cross-funktionalen Teams am Kundennutzen.
Abbildung1_AktuelleSituation
Abbildung 1: Aktuelle Situation in den Unternehmen

Wie funktioniert skalierte Agilität für Organisationen richtig?

Um das volle Potenzial agiler Arbeitsweisen tatsächlich zu nutzen, wird die Einführung eines skalierten Frameworks für die gesamte Organisation empfohlen. Ein skaliertes agiles Framework beschreibt ein agiles Zusammenarbeitsmodell, das über Teamgrenzen hinaus entlang von Produkten zentral auf den Kundennutzen ausgerichtet ist. Operativ bedeutet das für die cross-funktionalen Teams gemeinsame Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung des Produktes.

Skalierte Agilität zu implementieren setzt voraus, dass Organisationen sich für ein Skalierungsframework entscheiden und dieses auf die individuellen Bedürfnisse der Organisation anzupassen als Teil der Transformation. Mehr Informationen zur Auswahl des passenden agilen Frameworks finden Sie im Blogbeitrag – Das agile Framework-Chaos meistern.

Um eine organisationsweite Transformation hin zu skalierter Agilität einzuführen, sind drei strukturgebende Elemente erfolgskritisch. Diese lösen durch die Umsetzung die drei zuvor beschriebenen Gründe für das Scheitern skalierter, agiler Transformationen auf:

Erfolgsfaktoren_SkalierteAgilität
Abbildung 2: Drei Erfolgsfaktoren | Skalierte Agilität

Das erste Element ist die Erarbeitung eines gemeinsamen agilen Methodenverständnisses, beispielsweise in Form eines digitalen Leitfadens oder Handbuches als „Single Point of Truth“ der gesamten Organisation. Dieser Leitfaden bildet ein Kompendium der angestrebten Methoden (Rollenprofile, Abläufe der Zusammenarbeit usw.) ab – die individuelle Ausgestaltung des gewählten agilen, skalierten Frameworks. Somit wird ein einheitliches Verständnis von Agilität, aber auch Standards geschaffen, welches teamübergreifende Zusammenarbeit erst ermöglicht.

Das zweite Element ist die zentrale Steuerung der agilen Transformation durch eine Instanz, wie bspw. ein Center of Excellence mit klaren Rollen und Verantwortlichkeiten. Hier laufen die Fäden bei der schrittweisen Einführung des agilen, skalierten Frameworks zusammen. Die zentrale Steuerung stellt sicher, dass die Transformation in der gesamten Organisation aufeinander abgestimmt und koordiniert durchgeführt wird.

Die Kundenorientierung ist das dritte erfolgskritische Element. Kern der agilen, skalierten Transformation ist es, Silos aufzubrechen mittels der Organisation von Teams entlang von Produkten. Die sich so ergebenen cross-funktionalen Teams sind optimal am Produkt und am Kundennutzen ausgerichtet. So wird die Kundenlösung ins Zentrum der Organisation gerückt.

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Abbildung 3: Skalierte Agilität auf Basis drei strukturgebender Elemente

Wie wir mit Ihnen die skalierte Agilität auf Basis der drei strukturgebenden Elemente implementieren, können Sie im zweiten Blogartikel erfahren Skalierte Agilität – Erfolgreiche und nachhaltige Implementierung organisationsweiter Agilität.

Kontaktieren Sie unsere Autorinnen Viola Römer, Hannah Zwickert und Natalie Widera für einen individuellen Austausch.

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