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Co-Creation mit Lieferanten als hilfreiches Werkzeug zur Innovation und Nachhaltigkeit

Kai Hasenklever
02. Feb. 2023
capgemini-invent

Mit Hilfe von Co-Creation lassen sich Vorteile wie Kostensenkungen, gesteigerte Kundenzufriedenheit oder mögliche Innovationsvorsprünge realisieren.

Diese Geschäftsstrategie von Unternehmen impliziert – wie das Wort „create“ bereits vermuten lässt – eine aktive Mitwirkung ihrer Lieferanten in der Gestaltung, Entwicklung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen. Aber auch ganze Transformationsvorhaben im Sinne von Change Management können mit dem Ansatz von Co-Creation strukturiert begleitet werden.

Die steigende Diversität der Anforderungen und die Vielfalt an kundenseitigen Bedürfnissen hinsichtlich neuer Produkte und Dienstleistungen reichen von der Personalisierung eines Sneakers bis hin zu kundenspezifischen Supportleistungen. Durch die Integration der Zulieferer in den Produktentwicklungsprozess können die Unternehmen sicherstellen, dass ihre Produkte den Bedürfnissen und Wünschen ihrer Kunden entsprechen. Die Bündelung der Erfahrungen beider Seiten ermöglicht eine individuelle wie auch breitere Perspektive auf die vielfältige Nachfrage bestehender und potenzieller Nutzer. Dies hat zur Folge, dass die Kundenzufriedenheit steigt. Auch eine höhere Kundentreue und die Aussicht auf potenzielle Folgegeschäfte gehen damit einher.

Ein weiterer Vorteil der Co-Creation mit Zulieferern ist, dass sie den Unternehmen helfen kann, Bereiche zu ermitteln, die Potenzial zur Kosteneinsparung aufweisen und wesentlich zur Kostensenkung beitragen können. Dies kann die Suche nach effizienteren Produktionsmethoden, die Senkung der Materialkosten oder die Rationalisierung der Logistik umfassen, ohne dass die Qualität darunter leidet. Aber auch die bereits genannte Steigerung der Kundenzufriedenheit lässt Unternehmen von niedrigen Reklamationsraten sowie weniger Fehlentwicklungen profitieren.

Während der Corona-Pandemie beispielsweise schlossen sich mehrere Unternehmen zusammen, um die Impfstoffproduktion zu verdichten. So konnte der Zugang zu Wirkstoffdatenbanken erweitert und einzelne Fertigungsschritte unter den Kooperationspartnern aufgeteilt werden. Zusätzliches technisches Knowhow und Engagement führten dazu, dass in kürzester Zeit die Produktionsmenge mit Hilfe des Aufbaus einer weiteren Produktionsstätte gesteigert werden konnte.

Change durch Co-Creation: Der Weg zu innovativen und nachhaltigen (Produkt)-Lösungen

Insbesondere Innovationen in den Bereichen industrieller Sensor- und Softwaretechnologie, wie Wireless Sensoren, schaffen neue Möglichkeiten bei der Optimierung der Instandhaltungsplanung und ‑aufwände. Das durch Sensor- und Softwaretechnologie unterstützte datenbasierte Management von Anlagen und die Optimierung der entsprechenden Instandhaltung fassen wir bei Capgemini Invent zu „Asset Intelligence“ zusammen. Asset Intelligence hat das Ziel, das wirtschaftliche Optimum zwischen Anlagenverfügbarkeit und Kosten zu erreichen. Asset Intelligence Lösungen ermöglichen dabei datenbasierte Use Cases wie Condition Monitoring, regelbasierte Instandhaltung oder Predictive Maintenance.

Welches Potenzial hat Asset Intelligence?

Unternehmen, die einen großen internen Wandel anstreben oder sich bereits in einem solchen Prozess befinden, können durch Co-Creation mit Lieferanten Effizienzsteigerungen erzielen, indem sie die Lieferanten bereits frühzeitig in den Change Management Prozess einbeziehen. Einerseits kann sichergestellt werden, dass die definierten Ziele mit denen der Zulieferer abgestimmt sind, was folglich die allgemeine Performance eines Unternehmens und seine Ergebnisse verbessern kann. Andererseits können damit Risiken frühzeitig erkannt und minimiert oder gar eliminiert werden. Dies verringert potenzielle Störungen und negative Einflüsse. Nicht zuletzt können Ziele schneller erreicht und das Transformationsvorhaben effizienter implementiert werden.

Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit bietet die Zusammenarbeit mit Lieferanten vielfältige Möglichkeiten. Beim Produktdesign und der -entwicklung profitieren Unternehmen von weiteren Möglichkeiten der Materialbeschaffung sowie diversen Produktionsmethoden und können sicherstellen, dass ihre Erzeugnisse nicht nur kosteneffizient, sondern auch nachhaltig hergestellt werden. Co-Creation ermöglicht mehr Transparenz und Kontrolle über die gesamte Lieferkette. Die Unternehmen können beobachten, inwiefern die Zulieferer ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen nachkommen und bei Bedarf Handlungsmaßnahmen einleiten. Zudem können auftretende Schwierigkeiten in der Lieferkette gemeinsam erkannt und gelöst werden.

Die richtige Planung ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Lieferantenkollaboration

Zur effektiven Umsetzung von Co-Creation, der damit verbundenen Vorteile sowie der Förderung nachhaltiger Lieferketten ist eine effektive Kommunikations- und Kooperationsstrategie mit den Zulieferern unabdingbar. Regelmäßige Workshops und der Einsatz von Technologien können dabei unterstützen. Letztlich bedarf es der Festlegung klarer Ziele und Erwartungen für eine Co-Creation, deren Umsetzung und Sicherstellung von beiden Seiten zu verantworten ist.

Durch die Mitwirkung der Zulieferer im Produktentwicklungsprozess lassen sich viele Vorteile generieren, von denen beide Seiten profitieren können. Sowohl Nachhaltigkeits- als auch Kostenaspekte spielen eine Rolle, doch auch die unternehmerische Beziehung kann verbessert werden. Sind die Rahmenbedingungen und klare Ziele erst einmal festgelegt, steht einer langfristigen und nachhaltigen Co-Creation mit Lieferanten nichts mehr im Weg.

Vielen Dank an die Co-Autorin Sarah Wozny.

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Autor:

Kai Hasenklever

Vice President | Head of Industrial Procurement, Capgemini Invent Germany
Ich bin Experte für Procurement Strategy, Procurement Operating Model Design, Procurement Outsourcing, Source-to-Pay Prozessoptimierung, Cloud Procurement, Digital Transformation, Supplier Management und Working Capital Management.