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Programmieren mit Java: Stabile Frameworks für den öffentlichen Sektor

Capgemini Karriere
01. Nov. 2018

In diesem Interview berichtet René Reichenbach, wie er mit Java individuelle Lösungen für den Public Sector entwickelt.

René Reichenbach arbeitet als Senior Delivery Architect bei Capgemini in Erfurt. Hier programmiert er mit Java Software für den öffentlichen Sektor. Erfahren Sie, was Java als Programmiersprache auszeichnet, wie zukunftssicher es ist und was der neue Capgemini-Standort in Erfurt bietet.

Java Code im Fokus: Vorteile und Zukunft einer Programmiersprache

René, du arbeitest schwerpunktmäßig mit Java – die Sprache gilt aktuell als die Nummer 1 unter den Programmiersprachen. Welche Vorteile bietet Java deinem Team?

In meinem Projektalltag mit Java sind es vor allem folgende vier Vorteile, die sich positiv bemerkbar machen:

  1. Ähnliche Lösungswege
    Java ist eine sog. Opinionated Language. Das heißt, sie gibt dem Programmierer stärker vor, wie bestimmte Probleme gelöst werden können. Außerdem existieren für Java bereits viele, gut funktionierende Frameworks. Auch das trägt dazu bei, dass sich die Lösungswege unterschiedlicher Programmierer bei Java stärker ähneln als bei anderen Sprachen. Das vereinfacht uns die Wartung und Erweiterbarkeit von Anwendungen.
  2. Netzwerkeffekte
    Wenn Entwickler bei Capgemini mit Java programmieren, gibt es unheimlich viele Kollegen, mit denen sie sich austauschen können. Sie können sich jederzeit Anregungen und Hilfe bei Problemen holen. Dieser Netzwerkeffekt von Java kommt unserer Team-Arbeitsweise in Erfurt, ganz Deutschland und auch international sehr entgegen.
  3. Schnelligkeit
    Durch vorgegebene Strukturen ist Java-Programmierung sehr schnell. Und durch die aktive und stetige Weiterentwicklung der Java Virtual Machine kann sich auch die Performance sehen lassen. Eine entsprechende Software kann beispielsweise zehn Millionen Nutzer innerhalb weniger Sekunden abfertigen. Die Kombination aus Entwicklungsgeschwindigkeit und Performance der Anwendung bietet häufig eine sehr gute Lösung und ist zudem relativ planungssicher. Deshalb ist Java auch so gut für Anwendungen im Public Sector geeignet.
  4. Nachfrage
    Die Sprache hat sich über Jahre bewährt und wird von Kunden sehr geschätzt. Insofern ist die Nachfrage nach Java-Entwicklern hoch. Auch Capgemini sucht hier ständig nach neuen Talenten.

Provokant gefragt: Machen die vorgegebenen Frameworks die Arbeit mit Java nicht langweilig?

Die Programmiersprache ist immer nur ein Aspekt im Problemlösungsprozess. Die wirkliche Herausforderung liegt darin, die Business-Logik im Sinne des Kunden abzubilden. Rein algorithmisch sind das meist keine komplizierten Probleme. Die Schwierigkeit besteht darin, ein robustes Endprodukt zu schaffen, das im Idealfall zehn Jahre lang ohne Fehler läuft.

In meinem aktuellen Verkehrs-Projekt geht es zum Beispiel um Geodaten: Wo liegen welche Straßen? Wie kann man herausfinden, welches Auto auf welcher Straße fährt? Das Ziel ist es, Prozesse zu verstehen und zusammen mit dem Kunden zu optimieren. Selbst wenn ein Algorithmus trivial ist, dann ist vielleicht die Skalierung spannend –  weil es Millionen von Nutzern gibt oder weil mehrere Milliarden Euro transferiert werden müssen.

Und langweilig wird es schon wegen der wechselnden Projekte nicht. Wir sind in der Regel zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren in einem Projekt. Danach kommt wieder etwas völlig Neues. Durch diese Vielfalt bleibt die Arbeit immer spannend.

Wie sieht deine Zukunftsprognose für Java aus?

Grundsätzlich ist Java für die Zukunft gut aufgestellt: Ich gehe davon aus, dass wir die nächsten 20 Jahre noch damit arbeiten. Allerdings hält nichts ewig. Auch Java wird irgendwann abgelöst werden.

Mein Tipp an alle Java-Entwickler: auch mal andere Programmiersprachen ausprobieren! Andere Sprachen verwenden andere Denkmuster – das kann die eigene Arbeit in Java inspirieren. Ich habe beispielsweise ein Jahr lang mit „Go“ gearbeitet und sehr viel mitnehmen können. Es stehen viele hilfreiche Ressourcen online zur Verfügung, um selbst Go zu lernen oder einmal auszuprobieren z.B. über „A Tour of Go“ oder „Go by Example“.

Java-Programmierung für den öffentlichen Sektor

Du arbeitest im Bereich „Custom Solution Development“ (CSD). Womit beschäftigt ihr euch konkret?

Wir passen Software auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden an. Standardsoftware wie SAP stellt immer nur bestimmte Funktionen zur Verfügung. Wünscht der Kunde sich zusätzliche Funktionen, speziell für seine Industrie, dann realisieren wir diese für ihn. Wir entwickeln aber auch von Grund auf neue, passende Software, falls keine Standardlösung existiert.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Java-Entwickler im Bereich CSD aus?

Unser Arbeitsalltag ist immer projektabhängig. Grundsätzlich gibt es zwei Projektarten: In einem agilen Projekt wird die komplette Scrum-Methodik abgearbeitet – vom ersten Sprint bis zum Kundenfeedback. In einem Wasserfall-Projekt wird langfristiger geplant: Die Ziele werden vom Kunden vorgegeben und schrittweise abgearbeitet.

An meinem Standort Erfurt gehen wir einen Mittelweg zwischen Scrum und Wasserfall. Das hängt mit unserer Größe zusammen: Wir befinden uns aktuell im Aufbau. Es gibt aber zwei, drei Teams, die bereits agil arbeiten.

Welche Kunden und Branchen betreust du mit deinem Team am Standort Erfurt? Hast du Projektbeispiele?

Wir sind in Erfurt auf den öffentlichen Sektor spezialisiert. Momentan arbeite ich zum Beispiel an einer Software im Bereich Verkehr und Transport. In einem anderen Projekt ging es um die Entwicklung einer Software für die bundesweite Bearbeitung von Sozialgeldern. In beiden Projekten gab es bisher keine Standardsoftware. Deshalb programmieren wir mit Java maßgeschneiderte Lösungen für den Kunden.

Was macht die Arbeit für den Public Sector besonders?

Ich persönlich finde es toll, dass wir mit unserer Arbeit etwas für die breite Öffentlichkeit tun: Beispielsweise sparen unsere Lösungen den Bürgern Zeit, oder sorgen dafür, dass Mittel gerecht verteilt werden. Das gibt einem ein gutes Gefühl bei der Arbeit.

Außerdem bietet uns der Public Sector als Kunde viel Planungssicherheit durch langfristige Projekte. Das ist ein angenehmes und sicheres Arbeiten – ideal für Kollegen, die Wert auf Konstanz und Nachhaltigkeit legen.

Startup-Feeling bei Capgemini in Erfurt

Was macht deinen Capgemini-Standort Erfurt aus?

Die geografische Lage ist ein wichtiger Punkt: Erfurt liegt in der Mitte Deutschlands an einem großen Bahnkreuz. Der Standort ist für uns als Mitarbeiter gut erreichbar und wir sind auch schnell bei den Kunden vor Ort. Reisebereitschaft ist in Erfurt aber nicht so wichtig wie an anderen Capgemini Standorten. Wir können fast immer im Büro in Erfurt oder aus dem Home-Office arbeiten. Besonders die Remote-Möglichkeiten möchten wir als Capgemini-Benefit weiter ausbauen.

Was gefällt dir an deinem Team in Erfurt am besten?

Es gibt uns erst seit Anfang 2018, hier herrscht also ein bisschen Startup-Feeling. Alle lernen sich noch kennen, vieles ist in Bewegung. Das befeuert die Kreativität und erzeugt Aufbruchsstimmung.

Gleichzeitig legen wir viel Wert auf stabile Teams – wir wollen in ähnlichen Konstellationen mehrere Projekte nacheinander betreuen. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und fördert Synergien zwischen den Kollegen. So kombinieren wir das Beste aus zwei Welten: Die Projekte und Kunden sind sehr abwechslungsreich, aber die Teams sind sich vertraut.

Wie macht Capgemini Einsteiger im Bereich Softwareentwicklung fit für die Praxis? Welche Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es?

Für Absolventen haben wir das FastTrack-Programm. Damit erhalten unsere Einsteiger berufsbegleitend eine ganze Palette an Weiterbildungsmöglichkeiten – und bekommen die entsprechende Zeit dafür eingeräumt. Aber auch für erfahrene Kollegen gibt es viele Weiterbildungsangebote.

Grundsätzlich unterstützt Capgemini Eigeninitiative: Wer Interesse an einer bestimmten Technologie oder Programmiersprache hat, bekommt fast immer die Möglichkeit, sich mit dieser auseinanderzusetzen – selbst wenn es noch kein konkretes Projekt dafür gibt. Diese Freiheit sich zu entfalten, schätze ich sehr. Freiheit ist auch einer von Capgeminis Unternehmenswerten.

Was sollte ein Junior-Java-Entwickler mitbringen, um euch in Erfurt zu unterstützen?

Gut zuhören und schnell dazulernen können, sowie bereit sein, sich auf Veränderungen schnell einzustellen, sind die wichtigsten Fähigkeiten. Wenn ein Kandidat diese Offenheit und Neugier mitbringt, hat er es im Grunde schon geschafft.

Es muss nicht jeder ein Informatikstudium mit vier Jahren Praxiserfahrung mitbringen. Das sehen wir natürlich gerne, es ist aber keine zwingende Voraussetzung. Wir haben zum Beispiel eine Quereinsteigerin, die Biologie studiert hat, und jetzt als Entwicklerin arbeitet. Grundsätzlich rate ich jedem, der Lust hat als Java-Entwickler bei uns zu arbeiten, sich einfach zu bewerben!

Bewerben Sie sich als Java-Entwickler in Erfurt

Erleben Sie die Startup-Atmosphäre am neuen Capgemini Standort in Erfurt und entwickeln Sie Anwendungen, die einer breiten Öffentlichkeit zugute kommen. Wir freuen uns schon auf Ihre Bewerbung als Software Engineer.