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Der perfekte… Cloud Services Specialist

Capgemini Karriere
24. Apr. 2018

2018 sind Cloud-Produktspezialisten gefragter denn je. Wir haben mit unserem Head of Cloud & Edge Practices Rolf Kleinwächter über die Möglichkeiten der Datenwolke, die Anforderungen an einen Cloud-Spezialisten und die Projektarbeit bei Capgemini gesprochen.

Rolf, erzähl uns bitte etwas über deinen Bereich. Mit welchen Aufgaben befasst ihr euch?

Mein Bereich „Cloud & Edge“ wird für die Kunden von Capgemini immer wichtiger und wächst aktuell sehr stark: In diesem Jahr wollen wir noch 60 neue Stellen besetzen.

Wir treten als neutraler Cloud Solutions Provider auf. Das heißt, dass wir unseren Kunden herstellerunabhängige Cloud-Lösungen vermitteln und sie beim Aufbau und der Umstellung ihrer IT-Infrastruktur in allen Belangen unterstützen. Neben Cloud-Migration und Data-Center-Transformation bieten wir unseren Kunden auch den Betrieb der Cloud-Umgebung an. In Innovationsworkshops helfen wir den Kunden aber auch, sich in neue Themenfelder einzuarbeiten. Oder bringen ihnen, wie gerade sehr aktuell, die Auswirkungen der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) näher.

Unser Aufgabengebiet ist also sehr umfangreich und die Projekte sind daher sehr unterschiedlich. Es können kurze Einsätze sein, die nach ein bis zwei Monaten abgeschlossen sind, oder auch langfristige Projekte, die bei öffentlichen Auftraggebern bis zu einem Jahr dauern können. Ich achte aber darauf, dass die Mitarbeiter nicht zu lange im gleichen Projekt sind, um ihnen regelmäßig neue spannende Aufgaben und Impulse zur Weiterentwicklung zu bieten.

Dementsprechend gibt es keinen standardisierten Tagesablauf – jeder Tag ist anders. Was die Mitarbeiter tun, hängt davon ab, in welchem Projekt sie sich befinden – und in welcher Projektphase.

Gibt es trotzdem eine klassische Vorgehensweise, auf die ihr euch in neuen Projekten stützt?

Ja, bei unseren Projekten unterscheiden wir immer die Phasen Consult, Design, Build und Maintain.

  • Im ersten Schritt entwickeln wir die Cloud-Strategie und eine Roadmap für das Projekt. Hier analysieren wir die Ziele des Kunden, was genau die Cloud können muss und auf welchem Modell sie basieren soll. Erfüllt eine Public Cloud die Bedürfnisse oder sollten wir eine Private Cloud nutzen oder einen Mix aus beidem?
  • Im zweiten Schritt analysieren wir die derzeitige IT-Infrastruktur des Kunden und überlegen, welche Anwendungen wir in die Cloud übertragen, welche wir modernisieren und was wir komplett neu und explizit für die Cloud entwickeln. Braucht der Kunde Individualanwendungen oder können wir mit Standardanwendungen arbeiten? Gibt es Risikofaktoren?
  • Sobald das Assessment abgeschlossen ist, beginnt die Migrationsphase, das heißt die eigentliche Implementierung der geplanten Infrastruktur und der Applikationslandschaft.
  • Im letzten Schritt erfolgt in einer sogenannten Transition Phase die sukzessive Übergabe an die Kollegen aus den globalen Delivery Centern, die dem Kunden nach Projektabschluss langfristig mit ihrem Support zur Seite stehen.

Je nach Projektphase sind ganz unterschiedliche Cloud-Spezialisten beteiligt: Software Engineers, sowie IT-Architekten, IT-Berater und Produktspezialisten.

  • In den frühen Phasen sind hauptsächlich Cloud-Architekten involviert, die mit ihrem breiten Wissen das Konzept, die Architektur und die Vorgehensweise bestimmen.
  • Wenn ein Kunde zum Beispiel mit AWS (Amazon Web Services) arbeiten möchte, wird ein Produktspezialist (Subject Matter Expert) herangezogen, der über tiefergehende AWS- oder Netzwerkkenntnisse zur Cloud-Anbindung verfügt.
  • Die Software-Ingenieure unterstützen uns bei Analyse, Entwicklung und Migration der Anwendungen.
  • Die Technical Project Manager steuern den ganzen Prozess, kontrollieren die Meilensteine unserer Experten und erstellen die Dokumentation.

Meist sitzen unsere Kollegen in gemischten Teams direkt vor Ort beim Kunden. Wichtig und optimal ist dabei ein Mix aus Kollegen, die schon lange dabei sind, und gut ausgebildeten Young Professionals, die frische Impulse geben und gleichzeitig noch viel dazu lernen wollen.

Du hast eben den IT-Architekten erwähnt. Was macht dieses Berufsbild im Cloud-Umfeld besonders?

Als IT-Architekt muss man heutzutage mit den Cloud-Spezifika vertraut sein – dieses Fachwissen wird in meinem Fachbereich gezielt ausgebaut. Kenntnisse zu AWS, Google und Microsoft Azure sind das, was einen fähigen Cloud-Architekten ausmachen. Darüber hinaus sollte er sich auch mit Private- oder Hybrid-Cloud-Umgebungen sowie mit der Automatisierung auskennen.

Noch vor vier Jahren kannten sich IT-Architekten vor allem in ihren lokalen Rechenzentren aus. Heutzutage setzen aber bereits 54 % aller Kunden massiv Budget für Cloud Services ein, das heißt sie beziehen Leistungen aus einem externen Rechenzentrum.

Bei Cloud-Lösungen muss man prinzipiell zwischen drei verschiedenen Modellen unterscheiden: Private und Public Cloud sowie Hybridmodelle. Hier müssen unsere Cloud-Architekten in der Lage sein, die besten Lösungen für die Probleme ihrer Kunden zu finden.

Private Clouds sind derzeit noch bei vielen Unternehmen verbreitet. Sie sind speziell für sie aufgesetzt und nur ihrem Unternehmen zugänglich. Das ändert sich jedoch aktuell rasant. Public Clouds, wie beispielsweise Amazon AWS oder Microsoft Azure, sind derzeit auf dem Vormarsch. Hier teilen sich mehrere Unternehmen eine große Struktur; das macht die Clouds deutlich flexibler und zugleich meist günstiger. Public Clouds ermöglichen es, dynamisch auf veränderte Anforderungen zu reagieren und zum Beispiel schnell und einfach Speicher-Kapazitäten zu erweitern oder zu verringern.

Wie kann ich als Cloud-Spezialist gezielt Fachwissen aufbauen?

Es gibt zum Beispiel von Microsoft, Amazon und Google Webtrainings, mit denen man die Grundkenntnisse aufbauen kann. In einem Angebot von Amazon kann sich ein Software-Ingenieur beispielsweise zum „AWS Certified Cloud Practitioner“ weiterbilden, das ist die erste Zertifizierungsstufe. Der „AWS Certified Solutions Architect – Professional“ ist die höchste Stufe und eine echte Herausforderung – davon gibt es deutlich weniger.

Bei Capgemini helfen wir unseren Mitarbeitern dabei, sich stetig weiterzubilden – nicht nur über Webinare, sondern auch mit Kursen vor Ort. Wir haben sogar eine eigene University, innerhalb derer wir Kurse und Veranstaltungen anbieten.

In meiner Rolle als Führungskraft vereinbare ich natürlich auch Ziele mit meinen Mitarbeitern, dazu gehören Weiterbildungs- und Zertifizierungsmaßnahmen, an denen jeder Mitarbeiter teilnimmt. Das heißt, ich überlege mit den Mitarbeitern gemeinsam, wie sie sich in ihrer Rolle weiterentwickeln können und was sie tun müssen, um die nächste fachliche Stufe zu erreichen, zum Beispiel den Senior Cloud-Architect/ Engineer.

Gibt es noch weitere Eigenschaften, die jeder Bewerber – über die fachliche Qualifikation hinaus – für deinen Bereich mitbringen sollte? 

Ja – den Wunsch, stetig dazuzulernen und die Bereitschaft, sich auf neue Umgebungen, Kollegen, Kunden und Projekte einzulassen. Flexibilität und Offenheit sind für eine Karriere bei uns unverzichtbar. Das hohe Maß an Abwechslung und das stetige Dazulernen sind das Besondere an unserem Job. Man trifft ständig auf neue Umgebungen, Menschen, Kollegen, Projekte und Kunden.

Du hast schon bei verschiedenen Arbeitgebern gearbeitet, warst an vielen Orten der Welt tätig. Gibt es einen besonderen Capgemini-Spirit?

Auf jeden Fall. Bei früheren Arbeitgebern habe ich zum Teil den Mut vermisst, neue Themen anzugehen, agil und flexibel zu arbeiten, innovativ zu sein. Diese Unternehmenskultur finde ich hier – auch wenn die Arbeit bei Capgemini zuerst eine ganz schöne Umstellung war, nachdem ich in hierarchisch und starr organisierten Unternehmen gearbeitet habe. Denn bei Capgemini arbeiten wir Hierarchie-übergreifend und in einem disruptiven Umfeld. Inzwischen könnte ich ohne die Abwechslung und die ständige Veränderung gar nicht mehr arbeiten.

Das spiegelt auch die rasante Entwicklung auf dem Markt wider. Der Trend geht in Richtung Public Cloud, obwohl vor wenigen Jahren viele deutsche Unternehmen noch skeptisch gegenüber Cloud Services waren. Woher kam dieser plötzliche Kurswechsel?

Es stimmt, dass die Deutschen sich lange gegen Cloud-Konzepte gewehrt haben. Der Grund war vor allem, dass man eine Zeitlang nicht wusste, wo die großen Public-Cloud-Anbieter die Daten speichern. Mittlerweile haben alle großen Anbieter auch Rechenzentren in Deutschland. Es ist diese zusätzliche Sicherheit und nicht zuletzt der Fachkräftemangel, die Cloud-Lösungen schlagartig beliebter gemacht haben. Wer auf Cloud Services setzt, kann seine eigene IT-Mannschaft durch Fachkräfte der Anbieter oder externe IT-Dienstleister wie uns aufstocken. Wir übernehmen gern das Planen, Aufsetzen, Pflegen, Warten und Verbessern der IT-Infrastruktur für unsere Kunden.

Vielen Dank, Rolf, für diesen Einblick in den Bereich Cloud Services!

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