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Verbesserte „Employee Experience“ durch das Metaverse

Benjamin Nickel
6. Jul. 2022
capgemini-invent

Mit diesen 5 Use Cases gestalten Sie Ihren immersiven digitalen Arbeitsplatz

Wenn vom Metaverse die Rede ist, denken viele Menschen an digitale Welten oder Assets wie NFTs. Oft wird dabei der Eindruck erweckt, das Metaverse sei nichts anderes als die Verbindung verschiedener virtueller Räume, in denen sich Personen jenseits der realen Welt treffen können, um in Form von Avataren miteinander zu kommunizieren. In diesem Fall wäre das Metaverse nur eine weitere Spielerei des Internets, die jedoch keinen wirklichen Mehrwert für den Alltag mit sich bringt. Doch das Metaverse bietet weit mehr Möglichkeiten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Schauen wir uns das einmal genauer an: Bis 2026 werden rund 25 % der Menschen weltweit mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen, um dort zu arbeiten, einzukaufen, sich zu bilden, Kontakte zu knüpfen oder sich zu unterhalten. Aber das ist noch nicht alles. Unternehmen werden die Möglichkeit haben, ihre Geschäftsmodelle auf eine noch nie da gewesene Weise zu erweitern und zu verbessern. Bis 2026 werden ca. 30 % der globalen Unternehmen für ihre Kunden Produkte und Dienstleistungen im Metaverse anbieten (Quelle: Gartner, 2022). Doch wie können es Unternehmen schaffen durch „Virtual Experience“ ihren Mitarbeiter*innen eine verbesserte Arbeitserfahrungen und einen optimierten Arbeitsalltag zu ermöglich? Dieser Frage möchten wir in diesem Artikel nachgehen.

Metaverse Use Cases reichen von virtuellem Recruiting bis hin zu immersiven Trainings

Der zunehmende Fachkräftemangel und daraus resultierende „War for Talents“ stellt ein großes Problem dar, mit dem sich viele Unternehmen aktuell befassen. Die meisten digitalen Talente (Gen Z) können vermehrt nicht mehr über traditionelle Kanäle erreicht werden, was die Suche nach High Potentials immer komplizierter gestaltet. Das Metaverse kann dabei helfen, das oft ineffiziente und silobasierte Recruiting auf breiter angelegte Networking-Events zu verlagern, bei denen Recruiter*innen über einfachere Wege mit potenziellen Mitarbeiter*innen in Kontakt treten können. Eine gesteigerte Unternehmenspräsenz und Markenwahrnehmung ist die Folge. Dieses Phänomen ist bereits auf dezentralen Plattformen wie Sandbox oder Decentraland erkennbar, auf welchen sich Unternehmen wie Adidas, Gucci oder auch Samsung digitalen „Space“ erwerben, um sich dort zukünftig mit jungen Talenten zu vernetzen.

Auch beim Onboarding neuer Mitarbeiter*innen kann „Virtual Experience“ kräftig unterstützen. Es verbessert die Erreichbarkeit für Menschen, die durch ihren Standort oder andere Gründe eingeschränkt sind und ermöglicht mehr Individualisierungsmöglichkeiten für alle Angestellten. Erste Onboardings wurden von Capgemini bereits erfolgreich in selbst designten virtuellen Räumen durchgeführt, in welchen man sich durch spontane Gespräche kennenlernen konnte. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass das Zusammenbringen von Menschen in einem gemeinsamen virtuellen Raum ein Gefühl der Zugehörigkeit schafft, die Unternehmenskultur verbessert und die globale Zusammenarbeit fördert. Virtuelle Treffen ergänzen dabei aber substituieren physische Begegnungen nicht.

Angesichts des anhaltenden Trends, dass Mitarbeiter*innen mehr Flexibilität und Autonomie fordern, ermöglicht das Metaverse den Mitarbeiter*innen, in virtuelle Arbeitsräume einzutauchen, um auf persönlichere und interaktivere Weise miteinander zu interagieren. Digitale Besprechungsräume, wie sie bereits von Meta Workrooms oder Spatial angeboten werden, verbessern sichtbar die Konnektivität, die Teamarbeit und das Engagement der Mitarbeiter*innen. Darüber hinaus ermöglichen individuelle Avatare eine Verbesserung der Gestik und Mimik in Online-Meetings und können langfristig dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter*innen im Homeoffice nicht isoliert fühlen.

In diesem Zusammenhang sind auch maßgeschneiderte 3.0-Events wie beispielweise große Produkteinführungen denkbar. Die freie Beweglichkeit der Teilnehmer*innen in den virtuellen Räumen begünstigt spontane, soziale Interaktionen und innovativen Austausch. Des Weiteren ist der Anzahl der Teilnehmer*innen an solchen Events keine Grenze gesetzt und Gespräche werden durch Avatare mit Gesichtsausdruck und Körpersprache noch persönlicher.

Besonders der Bereich der virtuellen Weiterbildung birgt enormes Potenzial, welches allein für den Bildungssektor auf ca. 5,5 Milliarden US-Dollar geschätzt wird (Quelle: Goldman Sachs, 2021). Mitarbeiter*innen können sich ihre Fähigkeiten durch Gamification und maßgeschneiderte Lerninhalte aneignen, trainieren und optimieren. Simulationen von realen Situationen, beispielsweise bei der Reparatur von kritischen Infrastrukturen oder gar medizinischen Operationen, ermöglichen das Erlernen von Soft Skills, erhöhen die emotionale Valenz und verbessern die Sicherheit am Arbeitsplatz. Ebenso für Unternehmensschulungen wie Belästigung am Arbeitsplatz oder ethisches Verhalten kann der Einsatz sehr sinnvoll sein. Darüber hinaus ist es denkbar, im Engineering oder Prototyping digitale Zwillinge aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren, um so das Know-how für bestimmte Aufgabenbereiche zu stärken.

In unserer modernen digitalen Arbeitswelt nimmt die Bedeutung von virtuellen Begegnungen immer mehr zu – das Metaverse wird dazu einen enormen Beitrag leisten. Langfristig gesehen werden dabei physische Treffen, rein am Erlebnis gemessen, virtuellen Treffen dennoch überlegen sein. Doch es stellt sich die Frage: Wie lange noch?

Wenn Sie mehr über virtuelle Zusammenarbeit, Anwendungsfälle und bestehende Plattformen erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an unsere Experten Benjamin Nickel und Andreas Kaselowsky.

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Autor

Benjamin Nickel

Senior Manager | Head of Digital Workplace Strategy & Transformation DACH, Capgemini Invent
Als Head of Digital Workplace Strategy bei Capgemini Invent entwickle ich die digitale Arbeitsplatzstrategie in den Bereichen People, Space, Technologie und Organisation meiner Kunden. Ich bin der Meinung, dass sich der Arbeitsplatz von morgen um den Menschen drehen sollte. Meine Vision ist es, den Menschen die Möglichkeit zu geben, von überall, von jedem Gerät und zu jeder Zeit zu arbeiten – so wie es für sie am besten ist.

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