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Die Purpose-getriebene Organisation – Ein Booster für Dexterity?

Capgemini Invent
27. Mai 2020
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Die Pandemie hat viele Organisationen auf die Probe gestellt: Wie dexter und anpassungsfähig sind sie wirklich? Darüber hinaus erlebt Purpose eine Renaissance. Die jetzige Krise hat viele Organisationen dazu veranlasst, über ihren Raison d’être nachzudenken: Warum sie existieren, wofür sie stehen und wohin sie sich entwickeln. In unserer Change-Management-Studie 2019 haben wir herausgefunden, dass Organizational Dexterity und Purpose mehr gemeinsam haben als zuvor angenommen! Beide werden maßgeblich durch Kultur beeinflusst. In unsicheren Zeiten und Transformationen ist es wichtiger denn je, dass Führungskräfte den Weg zu Organizational Dexterity angehen, indem sie die Vorteile einer Purpose-getriebenen Kultur gewinnbringend nutzen.

Die Zukunft gehört dexteren Organisationen!

Unsere Welt verändert sich immer schneller mit zunehmender Unberechenbarkeit. Daher müssen sich Organisationen flexibel an jede Art organisatorischen Wandels anpassen. Wir nennen dieses Verhalten Organizational Dexterity. Unsere Forschung zeigt, dass diese Art von Organisationen ihrer Konkurrenz überlegen sind, indem sie Dexterity durch acht Hebel entfalten. Dabei ist der Hebel Kultur für 77% der dexteren Organisationen ein klares Erfolgsattribut.

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Abbildung 1: Die acht Hebel von Organizational Dexterity

Wie kann Purpose Kultur formen und Organisationen zum Erfolg verhelfen?

Kultur umfasst gemeinsame Werte, Normen und Haltungen. Sie steht für eine gemeinsame Vision und Denkweise, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl vermitteln und die Grundlage für Zusammenarbeit, Innovation bilden. Unsere Partnerschaft mit Right To Play, einer Kinderrechtsorganisation, hat uns gezeigt, wie wichtig Purpose-getriebene Kulturen für die Fähigkeit von Organisationen sind, sich schnell anzupassen, Mitarbeiter zu engagieren und produktiver zu werden. Was können Führungskräfte von Right To Play´s Ansatz einer Purpose-getriebenen Kultur lernen?

Kulturelemente müssen in der Organisationsstrategie verankert sein

Wie Cyril Garcia, CEO von Capgemini Invent, nach der Übernahme von Purpose sagte, sehen wir „eine starke Verlagerung hin zum Aufbau Purpose-getriebener Unternehmungen. Für viele große Unternehmen geht [Purpose] über ihre Corporate Social Responsibility hinaus und treibt eine Business-Transformation sowie die Notwendigkeit, Business-Modelle, Praktiken und Kultur neu zu definieren.“.

Right To Play ist als NGO von Natur aus durch Purpose getrieben. Jede ihrer Handlungen, ist durch ihren Purpose geleitet. In der Strategie verankert, gibt der definierte Purpose den Mitarbeitern eine klare Richtung für ihre Arbeitsweisen und Handlungsfelder vor. Er motiviert sie, inspiriert sie, über den Tellerrand zu schauen, und hilft ihnen, ihr Engagement auszurichten. Führungskräfte müssen einen Schritt voraus sein und es wagen, Purpose in ihrer Strategie zu verankern. Auf diese Weise wird Purpose die gesamte Organisation mit einer klaren Richtung und Motivation bereichern.

Kommunizierter und gelebter Purpose treibt Autonomie und Selbstorganisation

NGOs kommunizieren enthusiastisch, wie sie ihren Purpose in Handlungen übersetzen. Dadurch berühren sie Menschen emotional und mobilisieren sie dazu, zu ihren Zielen beizutragen. Right To Play hat z.B. Webinare verwendet, um Transparenz über die Effekte der Krise auf ihre Arbeit mit Kindern zu schaffen. Aber die Wirkung von Purpose geht noch weiter. Purpose bietet Orientierung, um Mitarbeiter zu befähigen, selbstorganisiert und autonom auf ein klar definiertes Ziel hinzuarbeiten. In der Transformation einer Organisation hin zu mehr Dexterity ist Kommunikation der Schlüssel! Führungskräfte müssen daher eine klare Verbindung zwischen ihrer Purpose-getriebenen Kultur und ihrem Handeln herstellen.

Purpose hilft, die Talent Gap zu schließen und zur Kultur passende Mitarbeiter einzustellen

An NGOs lässt sich beobachten, dass Purpose-getriebene Organisationen stärker Talente anziehen, engagieren und binden sowie von gesteigerter Produktivität profitieren. Zukünftige Talente suchen nach dem Sinn dessen, was sie tun. Auf der anderen Seite erfordert das Arbeitsverständnis von NGOs, das Recruiting von Mitarbeitern, die zu Kultur passen und an den Purpose glauben als Indiz für gute Leistung. Um zu ihnen passende Talente zu finden können Organisationen Tools wie Equalture im Einstellungsprozess nutzen. Die Investitionen in das Recruiting werden sich dadurch auszahlen, dass sich die Mitarbeiter stärker für die gemeinsamen Ziele engagieren.

Purpose fördert Zusammenarbeit und den Ökosystemgedanken

Durch ein starkes Ökosystem generieren NGOs einen Einfluss, den sie allein nicht erzielen könnten. So bauen und fördern sie starke Partnerschaften mit anderen Organisationen, die es ihnen ermöglichen, von neuen Denkweisen, Fähigkeiten und Ansätzen zu profitieren. Purpose sorgt dafür, dass sich das Ökosystem verbunden fühlt und Handlungen einer gemeinsamen Richtung folgen. Führungskräfte müssen verstehen, dass Erfolg eine Teamleistung ist, und di nicht nur auf ihre Organisation, sondern ganzheitlich auf das gesamte Ökosystem anwenden.

Organisationen haben die Chance, Arbeit einen höheren Sinn zu verleihen und gleichzeitig dexter zu werden. Haben Sie bereits die Vorteile des Purpose für sich entdeckt und ihn in Ihre DNA integriert?

Vielen Dank an die Co-Autorinnen Constance Agbonifo und Wiona Slawik.

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